6. Januar 2016

Jeden Tag ein Gedicht

Ich hatte als ich 17 war, also fast genau vor 10 Jahren, mit einem Internet-Blog angefangen in dem ich ein paar Prosa-Texte, aber vor allem Gedichte veröffentlicht habe. Als der Blog vor kurzem dann geschlossen wurde, bin ich nach langer Zeit mal wieder drauf gestoßen und habe mir noch schnell alle diese Werke gesichert. Sie wären beinahe verloren gegangen, da ich nur zufällig nach bestimmt zwei Jahren genau an dem Tag mal wieder die Seite besucht hatte, an dem sie dicht gemacht wurde und noch alles exportieren konnte. Glück gehabt!
Nun möchte ich täglich ein Gedicht aus der Zeit hier veröffentlichen. Die Reihenfolge und die Auswahl sind willkürlich. Eventuell bearbeite ich das eine oder andere auch nochmal ein bisschen, damit es nicht zu peinlich wird ;-)

Wir beginnen mit ein bisschen Prosa:

Ein Beispiel von Selbstmitleid (März 2006)


Einen Drink noch, dann muss ich gehen. Wohin? Nach Hause natürlich. Zu Frau und Kindern? Wieso fragst du? Na gut, ok. Eigentlich wohne ich alleine. Ich muss morgen früh raus. Kann mir nicht leisten zu spät zu kommen. Bin sowieso schon auf der Abschussliste. Versicherungsgesellschaft. Macht keinen Spaß. Ich mache es nur des Geldes wegen. Nebenbei bin ich Musiker. Früher in der Schulzeit hatte ich mal ne Band. Wir waren nie wirklich erfolgreich aber wir hatten immer viel Spaß. Heute habe ich kaum noch Zeit. Meine Freunde haben genauso viel zu tun wie ich und wenn man mal Zeit hätte kommt doch noch was dazwischen. Früher hatte ich so viele Songideen, heute fällt mir nichts mehr ein. Ich bin auch immer viel zu fertig. Hallo? hörst du mir noch zu? Ok, du ich werde jetzt gehen, ja? Der Drink? Egal, nimm du ihn. Hier hast du das Geld. So also bis morgen.

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